Der Huzule

Der Huzule  ist eine Ponyrasse und stammt aus der „Huzulei“, einem Gebiet in den Ostkarpaten nördlich des Flusses Bistritz

Dort ließen sich seit dem 14.Jahrhundert die Huzulen, ein russinisches Bergvolk nieder. Die Huzulen stammen aus der asiatischen Steppe und kamen im Zuge der mongolischen Eroberungszüge in die Karpaten. Die Pferde der Huzulen sind Nachkommen der zurückgelassenen Pferde der Mongolen.

Die Bergbauern hielten ihre Pferde in der Huzulei halbwild. Im Winter mussten sie sich in den Wäldern durchschlagen und im restlichen Jahr dienten sie den Menschen als Trag- und Zugtiere.

Durch das Leben in den Karpaten ist der Fluchtinstinkt der Huzulen nicht besonders stark ausgeprägt.

In den Bergen überlebten jene Pferde, die nicht kopflos davon rannten, sonder sich den Gefahren stellten.

Auch nach mehreren Generationen zeigen die Huzulen dieses Verhalten noch. So kommt es öfter vor, dass Huzulen Hunde jagen und auch beißen. Und wenn sie sich erschrecken machen sie ein paar schnelle Schritte und dann schauen sie sich das Problem genauer an.

 

Der Huzulen hat einen Stockmaß von 125 cm bis 147 cm. Die Fellfarbe ist meistens Braun, Isabell oder Falbe. Häufig haben sie Wildpferdabzeichen wie Rückenkreuz, Aalstrich und schwarze Fesselstreifung, was darauf schließen lässt, dass sie noch eng mit dem Urwildpferd Tarpan verwandt sind.

Andere Farben sind selten, Schimmel sind für die Zucht nicht zugelassen. Der lange, gerade Kopf mit geradem oder leicht konkavem Profil, starken Ganaschen, kleinen Ohren, lebhaften Augen und großen Nüstern steht auf einem kurzen, kräftigen Hals mit starkem Unterhals, der ihm eine nur mäßige Aufrichtung verleiht. Dem wenig ausgeprägten, breiten Widerrist folgt ein kräftiger Rücken sowie eine kurze, schräg abfallende Kruppe mit niedrig angesetztem Schweif. Er hat eine kräftige, steile und kurze Schulter sowie einen breiten, tiefen und langen Rumpf. Die harten, trockenen Gliedmaßen stehen auf kleinen, sehr harten Hufen. Beim Huzulen sind häufig leichte Säbelbeine und Kuhhessigkeit zu finden.

Der Huzule gilt als ausgesprochen robust, gesund und langlebig sowie instinktstark.

Sein freundlicher Charakter, die sprichwörtliche Nervenstärke und Trittsicherheit machen ihn zu einem nahezu idealen Wanderreitpferd.

Steile Berghänge, rauschende Flüsse und sogar Hängebrücken meistert er in seiner gewohnten Ruhe.

Zudem ist er gelehrig, arbeitswillig und ein starker Gewichtsträger.

So ist es für einen Huzulen kein Problem auch Erwachsene mit Gepäck viele Kilometer weit zu tragen.

 

Während der k.u.k. Monarchie wurden die Huzulen auf Grund dieser Eigenschaften für das Militär gezüchtet.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Bestand auf die Tschechoslowakei, Ungarn, Polen und Rumänien verteilt.

Auf Anregung von Rittmeister Michal Holländer aus Sudowa Wyschnja wurde 1924 in der Huzulei ein Stutbuch gegründet.

Inzwischen wird der Huzulen rein gezüchtet. Es gibt folgende vier Staatsgestüte für die Huzulenzucht.

 

Die Pferderasse wird von der Republik Österreich im Zuge des Programmes für umweltgerechte Landwirtschaft seit 2001 als eine vom Aussterben bedrohte, erhaltenswerte Pferderasse geführt.

Weltweit wird der Bestand auf 2500 Tiere geschätzt.

Unsere kleine Herde könnt ihr hier anschauen.